Großes Umsatzpotential mit dem kleinen Hunger: Foodservice-Angebote und digitale Innovationen treiben den deutschen Convenience-Store-Markt. Die deutschen Lebensmittelhändler investieren massiv in das wachstumsstarke und profitable Convenience-Segment. Der Gesamtumsatz lag 2018 bereits bei 13,2 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommt die AlixPartners Convenience Store Study 2019.
Sie heißen „To Go“, „Express“ oder „City“ und sprießen wie Pilze aus den hochfrequentierten Toplagen der Fußgängerzonen, Bahnhofsvorhallen und Tankstellenshops: Die Kompaktfilialen der großen Handelsketten. Diese sogenannten Convenience Stores haben mittlerweile einen festen Platz in der deutschen Einzelhandelslandschaft und erwirtschafteten 2018 mit Snacks und ihrem verschlankten Sortiment an Waren des täglichen Bedarfs in Deutschland einen Umsatz von 13,2 Milliarden Euro. Das Geschäft mit dem kleinen Hunger zwischendurch wächst seit 2013 jährlich um 1,6 Prozent. Besonders die günstige Lage in Bahnhöfen, Fußgängerzonen, Raststätten und Tankstellen überzeugt die Mehrheit der Konsumenten (65 Prozent) von häufigeren Zwischenstopps in den Miniablegern der konventionellen Filialen. 50 Prozent geben an, sie besuchen diese wegen der attraktiven Warenauswahl.
Für die Einzelhandelskonzerne sind diese Kleinstfilialen insbesondere in Ballungszentren ein substantielles Zusatzgeschäft, das zudem mit über 7.000 Euro pro Quadratmeter eine um rund 63 Prozent höhere Brutto-Flächenproduktivität ermöglicht als konventionelle Supermärkte. Das Convenience-Segment ist daher ein strategisches Investment in eine attraktive Nische. „Das Konzept der Convenience Stores trifft den Nerv der Zeit und ermöglicht es den Handelskonzernen, ihre Flächenproduktivität erheblich zu verbessern. Mit diesen neuen Vertriebslinien erreichen sie insbesondere eine junge, hochmobile Zielgruppe, die bereit ist, einen erheblichen Preisaufschlag für Lage, Produktauswahl und Frische zu bezahlen“, erläutert Peter Heckmann, Managing Director und Handelsexperte bei AlixPartners. „Dieses margenstarke Umsatzpotential haben die Einzelhandelskonzerne erkannt. Sie versuchen, mit ihren neuen To-go-Verkaufskonzepten in hochfrequentierten Lagen sowie verlängerten Ladenöffnungszeiten noch näher an das Bedürfnis der Verbraucher nach Mobilitäts- und Zeitgewinn heranzukommen und damit den umsatzträchtigen Trend zu Snack & Go zu bedienen.“ Dabei ist die strategische Ausrichtung des Produktportfolios und des Ladenkonzepts auf die Kategorie „Foodservice“ erfolgskritisch. Schließlich bleiben Salate, Sandwiches, Wraps, Sushi, verzehrfertiges Obst und Gemüse sowie Backwaren die wachstumsstärksten Produktkategorien in diesem relativ neuen Marktsegment.
„In den kommenden zwei bis drei Jahren entscheidet sich, wer im deutschen Markt den Convenience-Trend im Lebensmittelhandel am erfolgreichsten für sich nutzen kann und die meisten neuen Minifilialen an den raren und teuren Hochfrequenzstandorten aufbaut. Dabei spielen nicht nur möglichst flächendeckende Kooperationen mit Partnern, wie Betreibergesellschaften von Bahnhöfen, Tankstellen und Autobahnrasthöfen, eine entscheidende Rolle. Erfolgsentscheidend wird vor allem auch sein, wer seine Logistikprozesse und IT-Systeme erfolgreich auf diese kleinteiligen Vertriebsformate ausrichten kann“, so das Fazit von Peter Heckmann.
Über die Studie
Die „AlixPartners Convenience Store Study 2019“ basiert auf der Online-Befragung eines deutschlandweiten Samples von 1.000 Kunden über alle Regionen, demografischen Faktoren und Einkommenslevel hinweg. Dabei wurden die Einkaufsgewohnheiten und Wünsche für das Shopping-Erlebnis im Bereich Lebensmitteleinzelhandel, Snacks und Artikel des täglichen Bedarfs sowie Zusatzservices abgefragt. Diese wurden mit den demografischen Dimensionen Alter und Einkommen abgeglichen, um so weitere Einsichten in Konsumentengewohnheiten zu gewinnen und aufkommende Trends im Bereich der Convenience-Märkte frühzeitig zu erkennen.
Mehr zu der Studie finden Sie hier: https://www.alixpartners.com/media-center/press-releases/alixpartners-convenience-store-study-2019-de/