Deutsche Investoren zeigen weiterhin starkes Interesse an Büroimmobilien und Logistikobjekten – auch außerhalb der wichtigsten Zentren. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle „PwC Real Estate Investor Survey“ von PricewaterhouseCoopers. Zudem gibt die Studie einen Ausblick in das Jahr 2030 und mit welchen Strategien sich das traditionelle Retailgeschäft gegen den E-Commerce Boom behaupten kann.
In Deutschland leiden High-Street-Immobilien unter dem E-Commerce Boom und sorgen bei deutschen Investoren für mehr Zurückhaltung als noch vor ein paar Jahren. Ausgeschlossen von diesem Trend sind Supermärkte und Fachmarktzentren. Sie zählen weiterhin zu den attraktivsten Anlagekategorien. Diese Objekte sind im Gegensatz zu Einzelhandelsimmobilien vom Boom im E-Commerce nur in geringem Maße betroffen.
Die Studie zeigt, dass derzeit besonders Logistikflächen von einer starken Nachfrage profitieren. So hat der Logistikmarkt mit einem Transaktionsvolumen von 7,5 Milliarden Euro 2018 das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten erzielt. Die hohen Preise in den A-Lagen sorgen dafür, dass sich Investoren vermehrt für kleinere Standorte oder das Umland der A-Städte interessieren. Verdeutlicht wird dies auch durch die steigenden Mieten in den Top 15 Städten wie zum Beispiel Hamburg, München und Frankfurt am Main. So schätzen die Befragten das diesjährige Mietwachstum in den Top 15 Standorten auf 2,3 Prozent (gegenüber 2 Prozent vor sechs Monaten). Für die kleinen Standorte wird ein Mietpreisanstieg von 1,3 Prozent und für das übrige Deutschland von 0,3 Prozent erwartet.
Die Zukunft heißt Big Data und Flexibilität
Die Studie wagt auch den Blick ins Jahr 2030. Die digitale Transformation – und die Tatsache, dass immer mehr Konsumenten online einkaufen – stellt das traditionelle Retailgeschäft auf den Kopf, und die ganze Branche muss neue Strategien entwickeln, um genügend Umsatz zu erzielen und im Wettbewerb zu bestehen. Die gemischte Nutzung bestimmter Anlageklassen wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Zum Beispiel könnten Kaufhäuser im Erdgeschoss weiterhin Geschäfte betreiben, die auch ausreichend Kunden anziehen. Für die oberen Etagen könnten künftig andere Nutzungen infrage kommen wie Logistik- und Büroflächen oder gar Wohneinheiten. Zudem müssen Flächen flexibel für verschiedene Anlässe genutzt und an verschiedene Nutzer vermietet werden können. Big Data kann dabei helfen, Besucherströme zu analysieren und zu optimieren und für jedes Objekt die bestmögliche Nutzung zu identifizieren. Um den Kunden in diesem neuen Umfeld echten Mehrwert zu bieten, müssen sich auch Transaktionsberater neue Fähigkeiten und Kompetenzen aneignen. Datenverarbeitung tritt in den Hintergrund – dem Kunden als Coach zur Seite stehen und mit ihm langfristige Visionen entwickeln und umsetzen, wird laut der Studie der Schlüssel zum Erfolg sein.
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