Die Städteplanung befindet sich im Wandel. Die Gründe dafür liegen darin, dass sich das Arbeits-, Konsum- und Mobilitätsverhalten der Menschen verändert. Das ruft Mixed-Use-Objekte auf den Plan wie das Werk3 in München.
Angesichts der angespannten Lage auf dem Immobilienmarkt werden flächeneffiziente Lösungen gesucht. Hinzukommt, dass in den gefragten Lagen der Metropolen kaum noch Baulandreserven zu finden sind. Eine einseitige Nutzung begehrter Objekte als reine Büro-, Einzelhandels-, oder Wohnimmobilien erscheint zunehmend als ineffizient. Daher gewinnt der Trend des Kombinierens an großer Bedeutung.
Werk3 – Zukunftsmodell
Inmitten dieses Umdenkens werden zahlreiche Mixed-Use Objekte realisiert, wie in München. Wo einst der Lebensmittelhersteller Pfanni seine erste Produktionsstätte hatte, direkt am Münchener Ostbahnhof, entsteht nun ein neues Werksviertel namens Werk 3. Das neue Stadtquartier bündelt Wohnen und Arbeiten sowie Freizeit und Kultur.
Das Werk3 besitzt bereits ein lebendiges Stadtquartier mit Loft-Büros, Künstlerateliers, zahlreichen Live-Bühnen, Wohnungen, Bars und Restaurants. Seit April 2019 dreht das Hi-Sky seine Runden, das größte mobile Riesenrad der Welt.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Mobilität. Die Pendelzeit zwischen Wohnung und Arbeit sowie Freizeitangeboten sollte so gering wie möglich sein. Mit einer strategisch guten Anbindung an die wichtigste Verkehrsader der Stadt, ist dies gegeben.
Das aufflammende Thema der Nachhaltigkeit berücksichtigt das Werk3. Neben Sharing-Diensten sind auch Tiere auf dem Gelände. Auf den Hausdächern des Werk3 lebt eine kleine Herde Walliser Schwarznasenschafe. Das Konzept dahinter ist einfach – der Mist der Tiere dient als Dünger für den Dachbewuchs.
Mixed-Use bald eigenständige Assetklasse?
Zwar überwiegen die Vorteile der Mixed-Use-Objekte, aber sie werden nicht- zumindest nicht kurzfristig - die einseitige Nutzung vom Markt verdrängen. Unternehmen benötigen weiterhin große Büroflächen, die in einer Mieteinheit vereint sind. Dem Mangel an Wohnraum in großen Metropolen kann auch nur eingeschränkt entgegengetreten werden, hier eignen sich eher große Wohnprojekte. Mischnutzungen werden sich jedoch langfristig integrieren und so die Akzente der Stadtbilder verändern.