Die Investmentdynamik am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt ist in der ersten Jahreshälfte 2019 zwar leicht gesunken, dennoch bleibt das Transaktionsvolumen unverändert hoch. Die Experten unter anderem von den Maklerhäusern Savills und Colliers International sehen dennoch kein Ende vom Superzyklus.
Am deutschen Immobilieninvestmentmarkt wurden im ersten Halbjahr des laufenden Jahres Gewerbeimmobilien für etwa 24,2 Milliarden Euro gehandelt. Gegenüber dem ersten Halbjahr des Jahres 2018 entspricht dies laut Savills einem Rückgang um etwa 12 Prozent. Hingegen geht BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) nur von einem Rückgang von sechs Prozent aus. Das rollierende Zwölf-Monats-Volumen am deutschen Immobilienmarkt lag somit Ende Juni bei 74,2 Milliarden Euro und stieg gegenüber dem Vormonat leicht an (Tab. 1).
Obwohl die Transaktionsvolumina seit November 2018 im Trend rückläufig waren ist ein deutlicher Abschwung am deutschen Immobilieninvestmentmarkt auch im elften Jahr des Superzyklus nicht in Sicht. Zwar trotzen die Investmentmärkte einer ganzen Reihe von Störfaktoren, dennoch sind sie weiterhin von nationalen und internationalen Nachfragen geprägt. Diese hohe Nachfrage lässt sich auch mit fehlenden attraktiven Anlagealternativen erklären, wie zum Beispiel die negativen Renditeerwartungen von zehnjährigen Bundesanleihen. Hinzu kommt, dass eine Zinswende nicht nur verschoben ist, sondern in den USA aktuell sogar eine Zinssenkung diskutiert wird. Damit werden Strafzinsen auf hohe kurzfristig verfügbare Bankguthaben und folglich ein hoher Anlagedruck bei den Investoren weiterhin zur Tagesordnung gehören. Der globale Kapitalstrom in Immobilien dürfte somit anhalten und Deutschland als einer der liquidesten Märkte profitieren. Daher gehen die Experten der verschiedenen Maklerhäuser davon aus, dass Gewerbetransaktionsvolumen bis zum Jahresende erneut auf mehr als 50 Milliarden Euro steigen.
Quellen: BNPRE; Savills; Colliers International