Wer an Sozialwohnungen denkt, hat meistens die Tristesse einer grauen Betonwüste vor Augen. Dass es auch anders geht, zeigt der italienische Architekt Stefano Boeri. Im holländischen Eindhoven baut Boeri nun den ersten Sozialbau mit einem sogenannten vertikalen Wald. Das Vorzeigeprojekt nimmt Probleme wie Wohnraummangel und den Klimawandel in den Angriff.
Bekannt ist der Architekt Stefano Boeri mit einer besonderen Vision: Er baut begrünte Wohntürme wie den mailändischen „Bosco Verticale“, einen vertikalen Wald mit Luxuswohnungen. Auf den Balkonen und Terrassen der zwei Türme hat Boeri 800 Bäume und 15.000 andere Sträucher anpflanzen lassen.
Statt weiter teure Appartementhäuser zu bauen, richtet sich das Projekt „Trudo Verticale“ an Einkommensschwache. In dem 19-stöckigen begrünten Wohnturm werden 125 Wohneinheiten entstehen. Jede Wohnung ist rund 50 Quadratmeter groß und erhält auf seiner vier Quadratmeter großen Terrasse einen Baum und 20 Sträucher. "Urbane Bewaldung ist für die Verbesserung der Umwelt in allen Städten der Welt notwendig und bietet zudem die Chance zur Verbesserung der Lebensbedingungen von weniger begünstigten Stadtbewohnern“, sagt Stefano Boeri im Dezeen Magazine.
Bildquelle: Stefano Boeri Architetti