In der Hamburger Hafencity entsteht ein Holzhaus, aber keine kleine Hütte aus Baumstämmen, sondern ein nachhaltiges Hochhaus. Direkt am Elbufer soll der Bau entstehen und möglichst CO2-arm erbaut werden.
Das Gebäude mit dem Namen „Wildspitze“ soll Natur und Nachhaltigkeit vereinen. Mit 19 Etagen wird es das höchste Holzhaus Deutschlands. Das Haus wird auf einen dreigeschossigen Sockel gesetzt und bekommt einen Turm mit 19 Etagen.
Alles in diesem Haus, abgesehen von den Treppenhauskernen, wird aus Holz sein: die tragenden Bauteile, die Geschossdecken und Außenwände. Für Feuerschutz ist auch gesorgt, denn im Gegensatz zu kleinen Holzbauten handelt es sich hier um Massivholz, das nicht so leicht brennbar ist. Als eine Art Schutzhaut dient eine gläserne Außenfassade, die Lärm und Witterungseinflüsse abhält.
Die „Wildspitze“ wird dem Umweltgedanken gerecht. 26.000 Tonnen Kohlendioxid spart der Bau ein, die ansonsten bei Herstellung, Transport oder Entsorgung anderer Baumaterialien anfallen würden. Elektromobilität ist selbstverständlich auch Thema. In der Tiefgarage gibt es 100 Stellplätze für Elektroautos, 23 davon ausschließlich für ein Car-Sharing-Konzept. Rund 100 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt, das sind etwa 8–11 Prozent über den herkömmlichen Baukosten. Noch erhoffen sich die Planer Kostenvorteile vom Bauablauf. Viele Bauelemente sollen als Module vorgefertigt und vor Ort nur noch montiert werden. In Heilbronn haben die Planer angekündigt, ein Stockwerk pro Woche zu bauen. In der Hansestadt ist es noch nicht so weit. Erst in drei Jahren wird die „Wildspitze“ fertiggestellt sein. Läuft alles wie geplant, soll das Haus ein Vorzeigeprojekt zum Nachverdichten von Flächen werden.