2022 und 2023 waren die Jahre der Zinswende: Mit rasch steigender Inflation war Schluss mit Null- und Niedrigzinsen. Sowohl die US-Notenbank als auch die europäische Zentralbank erhöhten die Zinsen in mehreren Schritten. Was uns im laufenden Jahr erwarten könnte - ein Ausblick.
Hohe Zinsen sind eine Herausforderung für die Immobilienbranche, wie an den zahlreichen Baustopps und Insolvenzen der letzten Zeit deutlich wurde. Als Sektor mit hohem Kapitalbedarf ist der Einsatz von Fremdmitteln gerade für kleinere Markteilnehmer unausweichlich. Anders ergeht es Investoren und Akteuren, die große Mengen an Kapital zurückgehalten haben: Ihnen kamen die höheren Erträge auf liquides Kapital sehr entgegen.
Auch unser offener Immobilienfonds KGAL immoSUBSTANZ konnte von den höheren Geldmarktzinsen profitieren. Wie wir im Sommer berichteten, machte sich die hohe Liquiditätsquote von 29,3 Prozent nach Angaben von Scope mehr als bezahlt. Die Rücklagen, die für Investitionen bereitgehalten wurden, konnten somit Erträge erwirtschaften, während sie auf ihren Einsatz warteten.
Für das laufende Jahr rechnet die Wirtschaft zunehmend mit fallenden Zinsen, nachdem der Chef der Federal Reserve Jerome Powell im Dezember erste Zinssenkungen für 2024 angedeutet hatte. Die Protokolle der Januar-Sitzung des Federal Open Market Committee sprechen nach Angaben des Handelsblatts jedoch eine verhaltenere Sprache: Man wolle ein "größeres Vertrauen" darauf haben, dass die Inflation tatsächlich sinke, bevor man erste Schritte erwägen würde.
Dass die Währungshüter lieber eine Spur vorsichtiger in der Kommunikation sind als nötig, ist keine Neuigkeit. Zwar ist davon auszugehen, dass die Worte Gehalt haben und kurzfristige Zinssenkungen unwahrscheinlich sind, aber auch, dass potenzielle Senkungen ab der Jahresmitte bei größerem Vertrauen in eine nachhaltig gesunkene Inflation durchaus möglich werden.
Übrigens hat die Schweizer Nationalbank (SNB) im März hat überraschend bereits die geldpolitische Wende vollzogen und die Zinsen gesenkt - als erste größere Notenbank überhaupt. Der Leitzins in der Schweiz liegt nun bei 1,5 Prozent nach zuvor 1,75 Prozent. Es bleibt jedoch offen, ob es in diesem Jahr tatsächlich zu zwei weiteren Senkungen kommen wird, wie die meisten Ökonomen glauben. Hintergrund ist die rückläufige Inflation in der Schweiz, die seit Mitte 2023 wieder im Zielbereich der SNB von null bis zwei Prozent liegt.
Für den KGAL immoSUBSTANZ sind beide Szenarien von Vorteil: Während hohe Zinsen Erträge auf die überdurchschnittliche Liquidität des Fonds erwirtschaften, können Refinanzierungen oder Kredite zu günstigeren Konditionen vorgenommen werden, wenn die Zinsen sinken und Investitionen für das Portfolio des Fonds getätigt werden. Der immoSUBSTANZ ist damit perfekt aufgestellt - und wir bleiben gespannt auf das Immobilienjahr.