Offene Immobilienfonds verzeichnen laut einer Analyse von Scope erstmals seit Jahren wieder steigende Mieterträge. Bestehenden Unsicherheitsfaktoren zum Trotz erwarten die Analystinnen für dieses Jahr keine wesentliche Abschwächung der Performance.
Scope hat die Renditebestandteile deutscher offener Immobilienfonds im vergangenen Jahr untersucht. Demnach lag die Netto-Mietrendite im Durchschnitt bei 3,7 Prozent, womit der langjährige Abwärtstrend gebrochen wurde. Einerseits ließ die Lockerung der Coronamaßnahmen die Umsatzmieten steigen, und gestundete Mieten wurden nachgezahlt. Zum anderen stiegen die Mieten aus indexierten Verträgen mit der Inflationsrate. Die Analystinnen Hosna Houbani und Sonja Knorr erwarten mittelfristig einen weiteren Anstieg der Netto-Mietrenditen.
Die Wertänderungsrenditen stagnierten bei 1,0 Prozent. Scope erwartet für die kommenden Jahre eine weitere Abschwächung und sieht keine Fortsetzung der Aufwertungen wie in den zurückliegenden Jahren. Die Analyse der Liquiditätsrendite ist noch nicht abgeschlossen, da noch nicht alle Jahresabschlüsse vorliegen. Die Analystinnen erwarten für 2022 einen leicht negativen Wert, da viele Fonds ihre liquiden Mittel in Anleihen angelegt haben, die mit den steigenden Zinsen unter Druck gerieten. Im laufenden dürfte die Liquiditätsrendite demnach wieder ins Plus drehen.
Die Gesamtrendite lag im abgelaufenen Jahr im Durchschnitt bei 2,6 Prozent. Für 2023 erwarten Houbani und Knorr einen Wert zwischen zwei und 2,5 Prozent. Trotz verschiedenen Unsicherheitsfaktoren verfügten viele Fonds über attraktive Objekte, ausreichende Liquidität und geringe Fremdfinanzierungsquoten.
Der KGAL immoSUBSTANZ hat im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 31. Oktober endete, eine Gesamtrendite nach BVI von 3,6 Prozent erwirtschaftet. Dazu trug der Nettomietertrag bei, bei dem der immoSUBSTANZ unter den 27 von Scope untersuchten Fonds den dritthöchsten Wert erzielte. Bei der Liquiditätsrendite liegt er unter den sieben besten.