Die Ratingagentur Scope hat die Wertentwicklung und Mittelzuflüsse von 16 Offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht: Im ersten Halbjahr können die betrachteten Fonds eine positive Krisenbilanz ziehen. Gleiches gilt für die Nettomittelzuflüsse in jedem einzelnen der ersten sechs Monate.
Konkret: Die 16 betrachteten Immobilienfonds konnten im ersten Halbjahr eine durchschnittliche Performance in Höhe von 0,9 % erzielen. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum betrug sie 1,6 %. Über ein Jahr betrachtet beträgt die Performance der analysierten Fonds zum 30.06.2020 im Durchschnitt 2,4 %. Zum Vergleich: Die Ein-Jahres-Wertentwicklung per Ende Juni 2019 betrug 3,4 % und lag somit einen Prozentpunkt höher.
Trotz der Corona-Krise haben die 16 untersuchten Offenen Immobilienfonds im ersten Halbjahr 2020 einen Nettomittelzufluss in Höhe von 4,4 Milliarden Euro verzeichnet (Vorjahreszeitraum: 5,7 Milliarden Euro). Der mit Abstand größte Teil entfällt in diesem Jahr auf die Monate Januar und Februar mit Nettomittelzuflüssen in Höhe von insgesamt rund drei Milliarden Euro. Aber auch in den darauffolgenden vier Monaten war die Mittelzuflussbilanz positiv. Es flossen also mehr Anlegergelder in die Fonds hinein als heraus.
Fazit:
Offene Immobilienpublikumsfonds zeigen sich in der Corona-Krise im Vergleich zu anderen Anlageprodukten stabil. Grund für ihre Beliebtheit ist zum einen ihr Ruf, in Krisen eine sichere Wahl zu sein. Zudem sind die gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfristen strenger als in anderen Fondskategorien. Seit dem Jahr 2013 müssen Anteile an Offenen Immobilienfonds vor Rückgabe an die Fondsgesellschaft mindestens 24 Monate im Portfolio gehalten werden. Zudem gilt eine einjährige Rückgabefrist. Anleger müssen also bereits ein Jahr vor der gewünschten Rückgabe mitteilen, dass sie ihre Anteile abstoßen wollen. Diese Mechanismen sind ein Selbstschutz für Investoren, weil sie Panikverkäufe in Krisen verhindern.
Der vollständige Report inklusive Auswertung zu den Börsenkursen der Fondsanteile finden Sie hier.