Es ist kein Geheimnis, dass der langfristige Wertzuwachs den Immobilienkauf sehr lohnenswert macht. Die Postbank gibt für interessierte Käufer einen jährlichen Wohnatlas heraus und geht gemeinsam mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) in der Studie der Frage nach, wo Immobilien in Deutschland bis 2030 an Wert gewinnen oder verlieren werden.
Im aktuellen Wohnatlas 2019 legt die Postbank zusammen mit dem HWWI die voraussichtliche Kaufpreisentwicklung für Immobilien bis zum Jahr 2030 vor, und zwar für insgesamt 401 Städte und Landkreise in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Als Berechnungsgrundlage dienten dazu regionale Daten zur Alters- und Bevölkerungsstruktur, Haushaltsgröße, Entwicklung des Einkommens und zu den Wohnausgaben.
Zentrales Ergebnis der Studie: Vor allem in Ballungsräumen und den Speckgürteln werden die Preise für Immobilien stetig weiter ansteigen. Gleiches gilt auch für gefragte ländliche Regionen. In mehr als der Hälfte der 401 deutschen Städte und Landkreise verzeichnet die Studie eine Preissteigerung, 186 Regionen weisen eine fallende Tendenz auf. Somit ist davon auszugehen, dass in 215 deutschen Gegenden ein langfristiger Wertzuwachs bis mindestens ins Jahr 2030 verbucht werden kann. Die genauen Resultate müssen allerdings differenziert betrachtet werden, da es regional große Unterschiede bezüglich der Wertentwicklung gibt. Zu den zehn Regionen mit der höchsten prognostizierten Wertsteigerung zählen sieben süddeutsche Kreise und Städte, darunter die Metropolregion Münchens. Das Gebiet rund um die bayerische Landeshauptstadt steht im deutschlandweiten Ranking mit einer jährlichen Steigerung von 1,70 Prozent auf Platz 6. Der Spitzenreiter des Klassements kommt jedoch nicht aus Bayern, sondern aus dem Nachbarbundesland Baden-Württemberg. In der Stadt Heilbronn ist mit 2,29 Prozent pro Jahr laut Prognose die mit Abstand stärkste Preissteigerung zu erwarten. In die Top 10 schafften es außerdem Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam (+1,69 Prozent) und Cloppenburg in Niedersachsen (+1,59 Prozent).
Im Gegensatz sehen die Ergebnisse für einige Teile in Ostdeutschland eher ungünstig aus. In vielen östlichen Landkreisen gibt es Prognosen mit negativen Wachstumsraten. Ausschlaggebend dafür ist insbesondere der Bevölkerungsrückgang. Schlusslicht des Rankings bildet die kreisfreie Stadt Suhl in Thüringen. Hier wird ein Preistrend von jährlich -5,33 Prozent vorausgesagt. Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (-4,48 Prozent) und in der Stadt Frankfurt/Oder (-3,85 Prozent) sind die Aussichten ebenfalls alles andere als rosig.
Nur in den ostdeutschen Großstädten verzeichnen Dresden (+1,23 Prozent), Leipzig (+1,18 Prozent) und Berlin (+0,76 Prozent) einen durchaus positiven Trend.
Wohnatlas des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)